- Handlungsfeld
- 6.10 Gesellschaftliche und politische Teilhabe
- Themenschwerpunkte
- Gleichstellung / Partizipation
Beschreibung
Am 1. Januar 2021 ist im Anschluss an das Ende 2020 ausgelaufene Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus (2017 – 2020) das Bundesprogramm „Mehrgenerationenhaus. Miteinander-Füreinander"" gestartet. Mit der Aufnahme des Bundesprogramms Mehrgenerationenhaus als Fachprogramm ins gesamtdeutsche Fördersystem wurde der bedeutenden Arbeit der Mehrgenerationenhäuser in den Kommunen Rechnung getragen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland. Durch ihre flexible Arbeit können sie ihre Angebote ganz individuell an den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten und Bedarfen ausrichten und so überall zur Schaffung guter Entwicklungschancen und fairer Teilhabemöglichkeiten für alle Menschen in Deutschland beitragen. Dafür setzten die Mehrgenerationenhäuser zahlreiche Angebote in verschiedensten Bereichen um, etwa zu den Themen Vereinbarkeit von Familie mit Beruf und Pflege, selbstbestimmtes Leben im Alter, jugendgerechte Gesellschaft, Integration, Stärkung von Engagement oder Inklusion.
Neben der Förderung im Bundesprogramm konnten die Mehrgenerationenhäuser 2021 und 2022 aus dem Corona-Aufholpaket der Bundesregierung zusätzliche Mittel für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen beantragen. In 2022 wurden als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zusätzliche Mittel zur Unterstützung für vom Krieg betroffene Menschen zur Verfügung gestellt.
Maßnahme wurde gestartet und läuft noch
Zeitplanung
Maßnahme läuft bis Ende 2028
Ergebnisse aus Sicht der UN-BRK/Bemerkungen
Mehrgenerationenhäuser (MGH) sind Begegnungsorte für Menschen jeden Alters und jeder Herkunft. Von Kinderbetreuung über Ermöglichung eines selbstbestimmten Lebens im Alter oder bei Unterstützungsbedarf bis hin zur Bewältigung von Einsamkeit – die Häuser sind Kümmerer und unterstützen die Bürgerinnen und Bürger bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen. Gleichzeitig füllen sie Lücken, bündeln Angebote, sind kompetente Ansprechpartner und Vernetzer sowie Knotenpunkte für freiwilliges Engagement in der Kommune. Die rund 530 Mehrgenerationenhäuser in Deutschland sind Orte der Solidarität und sorgen für eine menschenfreundliche Gesellschaft, in der jede und jeder zählt. Obwohl das Thema Inklusion nicht im Zentrum des Bundesprogramms steht, leisten viele Mehrgenerationenhäuser hier wertvolle Beiträge in ihren Kommunen. Zuletzt erhielt das Thema Einzug in die Programmbegleitung: Am digitalen MGH-Fachtag 2022 hat neben anderen prominenten Gästen wie Marina Weisband und Harald Welzer auch der bekannte Inklusionsaktivist Raul Krauthausen teilgenommen, um den Mehrgenerationenhäusern Anregungen für den Weg in eine inklusivere Gesellschaft zu geben.
Etwa die Hälfte aller Mehrgenerationenhäuser ist explizit im Bereich Inklusion aktiv. 2021 setzten 272 Häuser (51 %) 710 Angebote im Handlungsfeld Inklusion, Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung um.
Die Bandbreite der Angebote reicht von der Begegnungsförderung und gemeinsamen Freizeitgestaltung für Menschen mit und ohne Behinderung (z. B. gemeinsames Frühstück oder Kochen, barrierefreier Dorfspaziergang) über Beratung und Unterstützung behinderter Menschen (z. B. Einkaufshilfen, Beratung zu Leistungen aus dem SGB IX) sowie Sport- und Bewegungsangebote (z. B. Gymnastik oder Skateboarden im Park) bis hin zu künstlerisch-kreativen Angeboten (Musizieren, Handwerken, Offenes Mal-Atelier, inklusives Kindertheater).
Zur Umsetzung der Angebote kooperieren die Mehrgenerationenhäuser mit lokalen Akteuren, etwa Einrichtungen der Behindertenhilfe (z. B. Lebenshilfe) oder kommunalen Gremien (z. B. Behindertenbeirat).
Wurden Menschen mit Behinderungen und ihre Verbände beteiligt?
Nein
Ist eine Evaluierung der Maßnahme geplant?
Ja